Freitag, 18. April 2014

Soziales Lesen - die Zukunft?

"Social Reading" ist einer der häufig verwendeten Begriffe in den aktuellen Diskussionen rund ums Thema Lesen. Die Idee dahinter: bislang notgedrungen regional tätige Literaturkreise und auch individuelle Empfehlungen sollen über Internetplattformen größere Verbreitung finden. Ein Beispiel für die einfachste Form eines solchen Austausches sind die Kundenrezensionen bei Amazon, mit der einzelne Titel besprochen, bewertet und kommentiert werden können. Oder auch die Nutzerbewertung bei e-medien-franken durch 1 bis 5 Punkte.

Deutlich mehr Interaktion erlaubt die Plattform LovelyBooks: eigenes Bücherregal, Stöbern nach Themen, unter Umständen Kontakte zu Autor und / oder Verlag, Gruppen zu verschiedenen Themen... Eine genauere Beschreibung findet sich im aktuellen Aufsatz: "Social Reading - die Zukunft des Lesens".

Das in Hinsicht auf die interaktiven Möglichkeiten des Web 2.0 am konsequentesten weiterentwickelte Modell für soziales Lesen verspricht die Seite Sobooks: Die befindet sich derzeit noch in der Testphase und verspricht (auch durch eine lange Vorbereitungsphase)  bislang individuelle Markierungen und eigene Anmerkungen zu einzelnen Textpassagen auf diesem Wege allen Interessierten weltweit zur Verfügung zu stellen. Obendrein soll hier auch ein Umschlagplatz direkt zwischen Autoren und Käufern entstehen, also ohne das Zwischenschalten herkömmlicher Verlage. Eines der spannendsten Projekte der letzten Jahre zum Thema Lesen...

Wie schnell allerdings solche Plattformen auch wieder vom Markt verschwinden können, zeigt der Aufkauf der durchaus kreativen deutschen Neugründung Readmill Ende letzten Monats: Neue Interessenten werden schon jetzt nicht mehr zugeschaltet und am 1. Juli gehen auch für die bisherigen Kunden die Lichter aus, sprich die von Ihnen gespeicherten Lesedaten werden gelöscht.

Schwer zu sagen, ob Social Reading nun zur Massenbewegung wird oder das Austauschmedium einzelner Spezialisten bleibt.

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