Mittwoch, 16. Januar 2013

Informationsfreiheit?

Uns Bibliotheken ist es gesetzlich erlaubt, jedes gedruckte Buch erwerben und ausleihen zu dürfen - einer der Grundpfeiler demokratischer Informationsfreiheit. Anders bei den virtuellen Medien wie z.B. den E-Books: Da gibt es dieses Recht nicht; das bedeutet, dass Bibliotheken für das elektronische Ausleihen eine Lizenz vom jeweiligen Verlag erwerben müssen. Aber: einige Verlage bieten überhaupt keine Bibliothekslizenzen an. Andere Rechteinhaber diktieren Bibliotheken restriktive Lizenzbestimmungen.







Damit steht die Informationsfreiheit auf dem Spiel. Wenn wichtige Neuerscheinungen zukünftig vermehrt nur noch als E-Book publiziert werden und die Öffentlichen Bibliotheken von den Verlagen nicht lizenziert werden, würden die Verlage maßgeblich die Bestands- und Angebotsentwicklung der Öffentlichen Bibliotheken bestimmen. Sie würden also indirekt beeinflussen, was den Bürgerinnen und Bürgern öffentlich zugänglich ist und was nicht. Dass dieses Szenario nicht unwahrscheinlich ist, zeigt sich gerade in den USA. Dort verkaufen drei große Verlage keine Lizenzen mehr an Bibliotheken. 

Wir Bibliotheken warten also dringend auf den Gesetzgeber, dass dieser die E.Books rechtlich den gedruckten Büchern gleichstellt - im Interesse aller, die sich auch weiterhin ungehindert und frei informieren wollen / müssen!

 
  

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